Eine Rumänin sucht in Deutschland einen Job, um ihre Kinder zu unterstützen. Dann rutscht sie ins Milieu ab. Ihr Schicksal ist wohl kein Einzelfall. Ich wollte das nicht für immer machen. Weil sie sich nicht in Bordellen mit ihren Freiern traf, wie es in Neu-Ulm erlaubt ist, sondern sich mit ihnen auf einem Supermarkt-Parkplatz verabredete, rief das die Polizei auf den Plan.
Gegen einen Strafbefehl hatte die Frau Einspruch eingelegt. Deshalb kam die Sache zum Amtsgericht. Neben der Rumänien auf der Anklagebank: Ein jähriger Neu-Ulmer, der sich wegen Beihilfe verantworten musste — bei ihm wohnt die Jährige derzeit. Von einer Szene oder gar Brennpunkten wisse man nichts, sagen die mit derartigen Ermittlungen betrauten Experten weiter. Doch es gibt anderslautende Gerüchte in der Region.
Als die Jährige vor etwa zwei Jahren nach Deutschland kam, lebte sie zunächst in Baden-Württemberg bei einer Bekannten. Diese habe ihr vorgeschlagen, als Prostituierte Geld zu verdienen. Dabei lernte sie den Neu-Ulmer kennen. Ein anderer Prozess.
Vor einigen Monaten am Landgericht in Memmingen. Es geht um einen Missbrauchsskandal: Ein Mann soll seine Stieftochter vom Kindesalter an sexuell missbraucht haben, hunderte Male soll er das Mädchen in Illertissen und Altenstadt zum Sex gezwungen haben. Bei dem Verfahren steht auch die Frage im Raum, wie es dazu kommen konnte. Mehrere Zeugen sagen aus. Andeutungen sind zu hören, etwa was die Mutter des Opfers betrifft.
Sie habe sich in einer Kommune in der Nähe Illertissens als Prostituierte verdingt, sagt ein Bekannter. Die Frau habe ihre Tochter später zu solchen Treffen mitgenommen.
