Man übersetze doch einmal: Kerker Berlin. Wie im Mittelalter irgendwie. In der englischen Sprache wird der Begriff nämlich mit einem Domina-Studio gleichgesetzt, sofern der Redner eben nicht gerade über das Mittelalter referiert.
Ein geschickter Schachzug, viele Berlin-Touristen wollen ihre masochistischen Neigungen hier in Reinickendorf ausleben. Eine besondere Konzeption lag ihr nicht zugrunde. Was das Dungeon von der Konkurrenz ein wenig unterscheide sei, dass es einige Geräte gebe, die man sonst nur selten in Berlin finde. Eine Melkmaschine zum Beispiel oder ein Andreas-Kreuz, das sich drehen lasse, ähnlich wie die Scheibe im Zirkus, an der die festgebundene, hübsche Assistentin auf die Fähigkeiten des Messerwerfers vertrauen muss.
Hier im Klinikraum steht auch die kostspieligste Variante eines Reizstromgerätes. Apropos Geräte, in den vier Zimmern im Dungeon hängen, stehen und liegen unglaublich viele Gegenstände, durch die der Sklave seine Leidenschaft befriedigt bekommt — oder deutlich gesagt: durch die er Schmerz erfährt.
Dazu erklärt die Herrin: "Schmerz ist nicht gleich Schmerz. Die einen sagen, unsere Zimmer seien überfüllt, die anderen finden es geil, dass bei uns wirklich alles vorhanden ist, wie gesagt: Jedem kann man es einfach nicht recht machen. Wie lange solche Kunden dort drinnen verweilen? Routine offenbar. Manche mögen es allerdings noch härter. Die Herrin geht voraus, der Weg führt in den einzigen Kellerraum. Die Dominas müssen entsprechend geschult sein und dürfen unter gar keinen Umständen den Raum verlassen.
Also gerne raus hier. Wir haben auch Frauen, die das auch privat machen. Ich mag das gerne, weil sie authentisch sind, also nicht nur wegen des Geldes als Domina arbeiten. Andere Studios lehnen das kategorisch ab.
