GEWICHT: 58 kg
Boobs: 80B
60 min:50€
Abfahrt: +50€
Services: Professionelle Massage, goldene Dusche, Sex im Auto, Dreier FFM, Tiefen-Hals-Massage
Die Blondine im knappen T-Shirt versteht sie nicht, diese Freier. Dabei müssten die Kunden doch wissen, wie gefährlich das sei, hier, ganz unten am Aachener Kaiserplatz, wo Drogenmädchen den billigsten Sex der Stadt bieten - zur Not schon ab 7,50 Euro. Gefährlich nicht allein wegen des HIV-Risikos. Denn eine alte Lustseuche breitet sich neuerdings wieder aus: "In der Szene", sagt die heroinsüchtige Jährige, "hat inzwischen fast jeder Syphilis. Die jahrzehntelang nahezu bedeutungslose Infektionskrankheit sei in Deutschland wieder auf dem Vormarsch, auch weil gerade drogenabhängige Prostituierte und ihre Freier immer häufiger ungeschützten Risiko-Sex praktizierten, klagen die Gesundheitswächter vom Berliner Robert Koch-Institut RKI.
Zugleich sei das Infektionsrisiko "massiv" angestiegen, so eine RKI-Analyse, da die Untersuchungs- und Behandlungsangebote für Prostituierte nicht ausreichten. Denn kassierte die rot-grüne Bundesregierung die Untersuchungspflicht für Sex-Arbeiterinnen. Doch gleichzeitig schafften die meisten Kommunen ihre Kontrollangebote ab, um Geld zu sparen - mit dem Ergebnis, dass viele Huren sich heute gar nicht mehr testen lassen.
Der Geiz entpuppt sich nun als ziemlich gefährlich. Denn die, so die Annahme, locken derzeit auch massenhaft Besucher mit nicht nur sportlichen Interessen an. Dass mehr Untersuchungsangebote nottun, zeigen die Zahlen: Nach einem deutlichen Rückgang in den achtziger Jahren wurden im vergangenen Jahr bundesweit neue Syphiliskranke gemeldet - mehr als dreimal so viele wie vor fünf Jahren.
Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres zählte das RKI bundesweit schon knapp Neuinfektionen, und die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Denn die Krankheit ist tückisch, bei manchen Infizierten gibt es zwei Jahre lang kaum Symptome - so lange können sie andere anstecken, ohne auch nur zu ahnen, dass sie eine Gefahr sind. Viele wüssten etwa nicht, dass Syphilis über Schleimhäute übertragen werden kann und damit auch via Oralverkehr.
Und die meist nicht versicherten Prostituierten finden bei den Behörden zu wenig Hilfe. Hubert Plum, Leiter des Aachener Gesundheitsamts, räumt ein, dass die Stadt - wie viele andere Kommunen auch - für Professionelle seit fünf Jahren keine Untersuchung auf Syphilis mehr anbiete. Wer nicht kam, wurde vielerorts sogar von der Polizei vorgeführt.